Problem Rettungsgasse
Leider zeigte sich in den letzten Jahren, dass das Bilden der Rettungsgasse so gar nicht klappt!
Die Medien berichten von schlimmen Unfällen, bei denen Rettungskräfte nur mit Anstrengungen und Zeitverlust die Unfallstelle erreichten.
Auf Youtube, Facebook, Twitter werden zahlreiche Videos gezeigt, auf denen bei Eintreffen von Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht Chaos ausbricht. Autofahrer reagieren oftmals sehr verzögert oder werden hektisch und reagieren falsch.
Hier eine Auflistung der Probleme, mit denen sich Rettungskräfte bei einer Blaulichtfahrt konfrontiert sehen:
- Autofahrer reagieren nicht sofort, machen keinen Platz
- Vor roten Ampeln warten viele Autofahrer auf „Grün“, anstatt vorsichtig über die Haltelinie zu fahren und Platz zu machen
- Hektische, falsche Reaktionen gefährden den übrigen Verkehr oder die Einsatzfahrt
- Die Rettungsgasse wird an der falschen Stelle gebildet
- Auf Autobahnen wird nicht schon bei Staubildung, sondern erst bei Eintreffen der Einsatzfahrzeuge die Rettungsgasse gebildet
- Bestehende Rettungsgassen werden wieder geschlossen
- Lange Fahrzeuge/Gespanne fahren an den Rand, aber dass Heck ragt noch in die Rettungsgasse
- LKW und Reisebusse fahren bzw. stehen auf mehreren Spuren nebeneinander
- Durch zu wenig Abstand zum Vordermann bleibt den Fahrzeugführern kein Platz um das Fahrzeug zur Seite zu manövrieren
- Im Stau wartende Personen haben das Fahrzeug verlassen und stehen nah an der Rettungsgasse
- Der Fahrer eines in im Weg stehendes Fahrzeugs ist nicht im Fahrzeug und nicht aufzufinden
Aber WARUM wird keine Rettungsgasse gebildet?
Stau ist lästig
Hauptgrund, dass die Rettungsgasse nicht vorzeitige gebildet wird, ist offenbar das Bedürfnis jedes einzelnen, selbst möglichst schnell voran zu kommen. Auf die Fahrt an sich wird wohl jeder verzichten können, es kommt darauf an möglichst schnell am Ziel anzukommen. Dementsprechend empfinden Autofahrer das Eintreffen in einem Stau als hinderlich und extrem lästig. Es ist den Autofahrern leider wichtiger den Grund des Staus in Erfahrung zu bringen, oder seinen Weg fortzusetzen, als an seine Pflichten als Autofahrer zu denken und Platz für eventuell eintreffende Rettungskräfte Platz zu machen.
Apropos Platz
Man gerät oftmals abrupt in den Stau. Auf Autobahnen kann es eine Vollbremsung sein. Nicht nur dann stehen die meisten Fahrzeuglenker zu nah am Vordermann. Viele rücken auch noch näher auf, um das Gefühl zu haben voran zu kommen. Muss jetzt einem Einsatzwagen Platz gemacht werden, besteht kaum eine Chance. Nur wenn sich der ganze Pulk bewegt, kann das klappen. Und es scheitert alleine schon durch die Unaufmerksamkeit von ein paar Einzelnen. Und damit der nächste Punkt:
Ablenkung
Das Smartphone wird neben eventuellen Mitfahrern und der Stereoanlage für die größte Ablenkung sorgen. Kurz nach Erreichen des Stillstandes sind Fahrer mit ihrem eigenen Problem beschäftigt. „Mist, Zeitverlust!“ Auf die Uhr schauen, Bescheid sagen dass man später kommt, im digitalen Terminkalender stöbern, recherchieren wie lang der Stau ist und was die Ursache ist. Sieht man doch beim Herumschauen im Stau die meisten Fahrer auf ihren Schoß blicken oder in ein Telefonat vertieft. Kaum einer scheint dabei in den Spiegl zu sehen. Ein gut isoliertes Fahrzeug und etwas lautere Musik lässt auch das Martinshorn zu spät zu den Ohren des Fahrers durchdringen.
Angesichts dieser Probleme wurden einige Kampagnen gestartet, um das richtige Verhalten bei einer Blaulichtfahrt und das richtige Bilden der Rettungsgasse zu kommunizieren. Autofahrer werden von den Medien verstärkt für das Thema sensibilisiert. Hier geht es weiter zu den Aufklärungsversuchen.