In den Medien werden Autofahrer nahezu ständig kritisiert, dass diese keine Rettungsgasse bildeten. Gemeint sind mit den meist betitelten „Autofahrern“ sicherlich alle „Fahrzeuglenker“. Also sowohl PKW-, Kraftrad- und Lastkraftwagen-Führer. Und gemeint ist ganz bestimmt auch, dass nicht schon vor dem Eintreffen von Rettungsfahrzeugen die Rettungsgasse vorbereitet wurde. Denn somit stände bei Eintreffen der Rettungskräfte eine  freie Gasse zu Verfügung.

 

Angesichts der vielen Baustellen-Abschnitte
auf deutschen Autobahnen stellt sich jedoch die Frage:

Ist in Bereichen von Autobahn-Baustellen überhaupt genügend Platz vorhanden, um eine Rettungsgasse zu bilden?

Die HNA berichtete am 04.05.2017 in Bezug auf hessische Autobahn-Abschnitte.
Hier der entsprechende Beitrag: https://www.hna.de/kassel/kreis-kassel/autobahn-a7-sti231737/autobahnbaustellen-in-hessen-nicht-ueberall-rettungsgasse-moeglich-8250260.html

 

Seit Jahren wird das Fehlverhalten der Fahrzeugführer in den Mittelpunkt gerückt.

Das ist einerseits richtig, um diese zu sensibilisieren und auf ihre Pflichten hinzuweisen. Denn den wenigsten Fahrzeug-Führern scheint bewusst zu sein, dass in jedem Stau außerorts und auf Autobahnen sofort bei Schrittgeschwindigkeit und Stillstand die Rettungsgasse vorzubereiten ist.
Und das völlig unabhängig davon, was die Ursache für den Stau ist oder ob in diesem Moment schon Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht kommen oder nicht!

 

Andererseits stehen aber auch andere in der Pflicht für Sicherheit zu sorgen und auch für den Ernstfall entsprechend vorzusorgen. Wie vor Kurzem auch im Zusammenhang mit dem Unfall auf der A7 (siehe auch oben genannter Beitrag der HNA). Erst im Nachhinein wurde eingeräumt, dass es an dieser Stelle gar nicht möglich gewesen wäre eine ausreichende Rettungsgasse zu bilden. Beim besten Willen hätten die Fahrzeuglenker aufgrund der verengten Fahrbahn nicht für mehr als eine 2 Meter breite Gasse sorgen können.